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       20. Februar 2015

Gelebtes Brauchtum – Österliche Besonderheiten in Kärnten

Schon Thomas Morus wusste: „Tradition ist nicht das Bewahren der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme“. Im südlichsten Bundesland Österreichs ist man diesem Motto treu geblieben. In Kärnten verbindet sich Brauchtum und Tradition mit der bunten Szenerie einer reichen Landschaft. Direkt von den Herzen der Bevölkerung wird uraltes Kulturgut in die moderne Zeit transportiert. So bezaubert Kärnten als Urlaubsdestination immer wieder auf’s Neue, auch dann wenn kirchliche Traditionen und seltene Osterbräuche zelebriert werden.

Kunsthandwerkliche Traditionen pflegen die weithin bekannten Ostermärkte in Villach, vom 26. März bis 03. April, und in Klagenfurt, vom 19. März bis 4. April 2015. Beide locken mit einer Palette österlicher Köstlichkeiten und Kunsthandwerk alljährlich unzählige Besucher an.

Palmbuschen, Fleischweihe und Osterschmaus

Am Palmsonntag werden in Kärnten aus Palmkätzchen, Weidenruten und bunten Bändern gefertigte Sträuße, die sogenannte Palmbuschen, in den Kirchen geweiht. Sie finden ihren Platz im Herrgottswinkel des Hauses, das sie beschützen sollen.

Schon am Karsamstag ist in den Kirchen die Speisensegnung angesetzt, die in Kärnten Fleischweihe genannt wird. Alle traditionellen Osterspeisen wie Osterschinken, Würste, Zunge, Kren (Meerrettich) und Eier können in der Kirche gesegnet werden. Anschließend trifft sich die ganze Familie zum Osterschmaus. Zur echten Kärntner Osterjause zählt auch der traditionelle Reindling, ein köstlicher Hefeteigkuchen, gefüllt mit Rosinen, Zimt und Zucker. Während der Osterjause ist bei den Kindern das Eierpecken beliebt, indem jeweils zwei Eier zusammen gestoßen werden. Es gewinnt derjenige, dessen Ei bis zum Schluss unbeschadet bleibt.

Die Osterzeit ist aber auch eine besondere „Hoch-Zeit“ für die Gotl oder den Goter (Taufpate). Die Patenkinder werden beschenkt und bekommen den „Gotenstrutz“ (entweder ein Kärntner Reindling oder eine Art Osterbrot), in dem meistens eine Münze steckt.

Kugelstechen, Vierbergelauf und Fastentücher


Zahlreiche Bräuche ranken sich um die Osternacht: In der Nacht auf den Ostersonntag wird die Auferstehung Christi gefeiert. Heute werden vom dumpfen Klang der Böller begleitet allerorts die Osterfeuer entzündet. Die Wege und Straßen Kärntens sind in dieser Nacht umgeben vom gleißenden Feuer der Osterhäufen und der Fackelträger, die über Wiesen und Felder wandern, um diese vor Hagel und Unwetter zu schützen.

In der Region Villach wird am Ostermontag das sogenannte Kugelstechen veranstaltet, das auf einen alten Fruchtbarkeitsritus zurückgeht. Bei diesem Wettbewerb müssen hölzerne Kugeln mit Hilfe langer Haselruten möglichst weit geschleudert werden.

Dem Gläubigen wird ab Aschermittwoch empfohlen streng zu fasten. Seelische Erbauung findet man als Ersatz dafür z.B. in Tresdorf im Mölltal, wo am Gründonnerstag und Karfreitag die „stumme Passion“ aufgeführt wird. Die Leidensgeschichte Christi wird ohne Worte eindrucksvoll inszeniert.

Seit Jahrhunderten werden in den Kärntner Kirchen zu Beginn der Fastenzeit Kreuze und Altäre mit Fastentüchern bedeckt. Im Gurker Dom kann man das – mit rund 80 Metern – größte und wohl auch älteste Exemplar mit Szenen aus der Bibel bestaunen. Bis zur Auferstehung sind keine Glocken mehr zu hören. Stattdessen rufen in den Straßen Kinder mit hölzernen Ratschen laut scheppernd zum Gebet. Die Kirchenglocken seien nämlich nach Rom zur Beichte geflogen, sagt man.

Ein weiterer Kärntner Osterbrauch ist der Vierbergelauf, bei dem es gilt, vier Berge (in der Nähe von St. Veit an der Glan) zur Reinigung von Sünden zu erklimmen. Während der fast 16-stündigen Wallfahrt werden 50 Kilometer zurückgelegt und 2.500 Höhenmeter überwunden. Bei dreimaliger Teilnahme winke dem Gläubigen das Paradies, sagt man. Sollte der Lauf jemals unterbrochen werden, würde die Welt untergehen, behauptet der Volksmund. Der nächste Vierbergelauf startet am 17. April 2015 um Mitternacht.  

Weitere Information


Kärnten Werbung GmbH, Ute Zaworka, Völkermarkter Ring 21-23, A – 9020 Klagenfurt,
Tel.: +43/(0)463/3000-16, Fax: +43/(0)463/3000-50, Email: ute.zaworka@kaernten.at,



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