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21.02.2016

Liebe zu dritt: Polyamorie ist in

Kolumne von Nicole Kleinhenz


Alle reden und schwärmen von den Mingles und dem unverbindlichen Pärchendasein. Doch bereits viele davon sind frustriert. Zwar ist die lockere Beziehung im Trend und hat durchaus Vorteile, doch wer mehr will und braucht – hat oft das Nachsehen.

Beziehungscoach und Flirtexpertin Nicole Kleinhenz - Chefin von Flirtpub - verrät exklusiv für genussmaenner.de, was man bei der Liebe zu dritt und Polyamorie beachten sollte.

Eine Dreiecks- oder Dreierbeziehung noch nicht ausprobiert? Oder doch, aber ohne Erfolg? Schon Mingle, aber immer noch Appetit? Untreue erlaubt – Polyamorie als neues Beziehungsmodell: der genehmigte Seitensprung ist ja schon ein älteres Modell. Wer aber  polyamor lebt, liebt mehrere Menschen gleichzeitig. Für viele ist das der einzige Weg zum Glück – oft aber auch der Beginn eines langen Kampfes. Flirt-Expertin Nicole Kleinhenz verrät in ihrer aktuellen Datingkolumne die Dos und Dont´s bei Triamorie: der Liebe zu dritt.

Vor ein paar Jahren gab es nur zwei Arten von Beziehungen und die passenden Singlebörsen dazu im Netz: die aufwendigen Partnersuchportale und die schnellen Flirtportale. Jetzt gibt es aber einen neuen Trend – die Mingles. Und die sind im Trend. Doch wohin damit, wenn noch ein dritter dazu kommt? Es ist ja längst kein Geheimnis mehr: Wir heiraten weniger und daten mehr. Wir haben mehr Sex, aber weniger Verbindlichkeit. Mingle, nennt sich die neue Beziehungsform, bei der man weder Single noch zusammen ist. Aber eben in einer Zweierbeziehung, irgendwie.

"Mingle" also "mixed plus Single" ist ein Beziehungszustand, der immer mehr in die Gesellschaft Einzug hält. Halbe Affäre, unverbindliche Beziehung. Uns Frauen fällt dieses Konstrukt leichter als Männern. Doch wenn man unverbindlich lebt und liebt, kann ganz schnell ein neues Angebot auftauchen: und was dann? Denn anderen loswerden oder lieber doch behalten? Riskant, man weiß ja nicht, ob es mit dem anderen besser oder anders wird.  Und eigentlich will man ja mehr und nicht weniger! Seitensprung? Zu riskant – zu unehrlich und paßt auch nicht zum Mingle-Gefühl der Coolness und der Ehrlichkeit. Also warum nicht Liebe zu dritt?

Ja, in der Tat, der Gedanke hat Charme. Mehrere Liebschaften. So nebeneinander. Wenn es bei einer nicht gut läuft, geht man zur anderen. Wenn die eine Person besser in der Beziehung ist, ist der andere vielleicht optisch netter und besser im Bett. Arbeitsteilung sozusagen. Und die mit denen man das macht, können das ja auch dann genauso halten. Es ist sicherlich auch eine gute Alternative zum fliegenden Wechsel. Man wechselt nämlich gar nicht. Man nimmt einfach beide. Toll, oder?

Erste Hürde der Partnersuche: Was will ich?


Bevor man sich einen zweiten Lover oder Partner sucht, sollte man für sich klären: Was will man - ein Date? Den Traumpartner finden? Schnellen Sex? Seitensprung? Egal – Hauptsache was? Mache ich das nur, weil es andere auch machen? Wenn man das für sich geklärt hat, dann auf in die schöne neue Flirtwelt. Das erhöht die Trefferqualität ungemein. Oder man hat sich zusätzlich verliebt – dann ist das halt passiert. Aber nicht nur sich, sondern auch dem aktuellen Partner sollte man reinen Wein einschenken. Er muss mitmachen. Und der neue natürlich auch: Direkt in eine Konversation einsteigen, um den anderen kennenzulernen und einzuschätzen. Zeitliches Limit setzen und dann entscheiden. Wenn beide einverstanden sind, dann steht der Liebe zu dritt nichts mehr im Wege.

Alles eine Frage der Definition: Polyamorie ist nicht Seitensprung

Polyamorie meint auch nicht die "offene Beziehung". Das ist ja eher eine sexuelle Sache. Nein, Polyamorie bezieht sich auf Beziehungen, in denen mehr als zwei Personen miteinander zusammen sind.
Polyamorie - Liebesbeziehungen mit mehr als einer Person gleichzeitig  führen: alle Partner wissen darüber Bescheid und willigen in diese Beziehungsform ein. Treue ist nicht unbedingt erforderlich.
Polyfidelity - Die sexuelle und emotionale Treue innerhalb eines festgelegten Kreises mehrerer Liebespartner.
Offene Beziehung - Beziehung, in der die Partner mit anderen schlafen, sich aber nicht verlieben dürfen.
Polygamie - Die Vielehe. In Deutschland ist es verboten, mehr als einen Ehepartner zu haben.

Eiversucht sollte es nicht geben. Und man sollte es auch locker angehen. Grundsätzlich sollte man jedoch zwischen zwei Formen / Möglichkeiten unterscheiden: Zwischen den "echten" Polyamoren, die an Beziehungen mit mehr als zwei Menschen glauben (bei der dann alle damit einverstanden sind) und denen, die polyamor sind, weil sie zweigleisig fahren und einfach der Einfachheit halber zwei Partner haben. Besser bekannt als "fremdgehen." Letzteres ist ein anderes Thema. Bei Liebe sollte man ehrlich sein, egal mit wie vielen Partnern. Nur so wird man selbst und der andere glücklich. Wer fremdgeht bleibt sich und dem anderen eben fremd. Das sollte man bedenken.

Vertrauen auf das Bauchgefühl, aber Vorkehrungen treffen

Generell gilt: Männer brauchen ganz konkrete Ansagen. Wer also an bestimmten Tagen mit dem einen oder anderen verkehren will, sollte das planen und arrangieren. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Wunschtermine der anderen sollten ebenso mit einbezogen werden. Den Geburtstag des einen sollte man natürlich mit ihm verbringen. An Feiertagen wie Weihnachten sollte man die 1. Und 2. Feiertage gerecht aufteilen, Ostern und andere sind da einfacher. Urlaube je nach gusto. Am Besten gemeinsam planen: So zeigt ihr Interesse und bekommt Einiges über eure Gegenüber raus. Vielleicht plant man ja auch mal ein gemeinsames Wochenende zu dritt. Wenn das klappt steht der Dreierliebe nichts mehr im Wege. Wenn nicht, wird geshared.

Diskret bleiben – genießen ja, aber für alle gilt: nicht übertreiben


Am Besten ihr übernehmt die Organisation: Treffen wann und wo. Wer mehre Dates hat,  bitte die Locations wechseln. Bei Frauen wirkt das sonst verzweifelt bis schlampig. Sich ein Limit setzen. Bringt die Daterei nichts: Strategie/Beuteschema wechseln. Am Besten ,wenn sie die beiden auch mal kennenlernen. Ideal, wenn sich alle drei verstehen – da geht dann auch mehr (z.B. ein Dreier, muss aber nicht sein!) oder eine feste polyamouröse Beziehung – zusammenziehen  in eine Dreier-WG nicht ausgeschlossen.

Plan A und B: Alternativen nicht vergessen und locker bleiben

Wem das nicht gefällt, geht zurück zum Bewährtem: wenn einer leidet, muss man sich entscheiden. Oft springt mindestens einer ab. Wenn man selbst keine Lust mehr hat oder sich zu einem mehr hingezogen fühlt, dann mit offenen Karten spielen: spätestens hier zeigt sich, ob aus einem Mingle ein fester Partner oder aber nur ein ex-Lover oder Freund wird. Also ruhig mal alles ausprobieren und experimentieren.

Und stet locker bleiben. Das gibt Selbstbewusstsein und Erfahrung und erhöht die Trefferquote zum Traumpartner oder den Traumpartnern. Genauso wie beim Fastfood gilt aber: das vernünftige Maß und auch die Abwechslung ist das Gesündeste und Effektivste. Und wer sein „Lieblingsdessert“ gefunden hat, sollte dabei bleiben, denn vielleicht wird daraus ja eine Hochzeitstorte…vielleicht auch mit 2 Bräutigammen drauf …

Triamourie klingt jedenfalls vielversprechend und könnte ein neuer Trend werden. Schließlich ist das Carsharing allseits beliebt – wieso nicht auch Partnersharing. Vielleicht sollte man deshalb einfach zeitgemäß damit umgehen und einiges beachten. Man sollte jedoch auf alles gefasst sein und ehrlich, damit  man beim polyamourösen Verhältnissen auch das bekommt, was man wirklich will.

Viel Erfolg und herzliche Grüße, Ihre Nicole Kleinhenz

Foto: Nicole Kleinhenz



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