01.05.2025
Heiraten 2025 – verliebt, verlobt, verschuldet?
Raisin Studie

Die Vorbereitungen für die Hochzeitssaison 2025 laufen auf Hochtouren. Seit dem Ende der Corona-Pandemie sind die Preise für Dienstleistungen rund um den großen Tag um 30-50% gestiegen, berichtet Sarah Linow aus ihrer langjährigen Erfahrung als Hochzeitsplanerin. Die Erwartungen von Paaren und Hochzeitsgästen sind jedoch nicht kleiner geworden. Die Hochzeitsbranche professionalisiert sich zunehmend und bietet immer neue und umfangreichere Dienstleistungen an. Doch wie wird dieser Aufwand für einen Tag finanziert?
Raisin hat dazu das Marktforschungsinstitut Innofact beauftragt und im März 2025 über 1.000 Personen befragt. Alle Befragten haben entweder in den letzten Jahren geheiratet oder heiraten 2025. Hochzeitsgäste wurden ebenfalls befragt. Finanzexpertin Katharina Lüth von der Spar- und Anlageplattform Raisin (in Deutschland als WeltSparen bekannt), ordnet die Ergebnisse gemeinsam mit der Hochzeitsplanerin Sarah Linow ein.
Das Sparziel Hochzeit
Zwischen Verlobung und Hochzeitsfeier vergehen nicht selten Jahre. Ein Grund dafür ist das Aufbauen von Ersparnissen, um den großen Tag finanzieren zu können. Mehr als ein Viertel der Befragten gibt an, länger als drei Jahren für die Hochzeit gespart zu haben. “Wer mehrere Jahre auf ein Ziel hin spart, sollte dafür ein gut verzinstes Tages- oder Festgeldkonto nutzen”, rät Katharina Lüth von Raisin. “Für ein Hochzeitsbudget von 20.000 Euro kommen innerhalb von einem Jahr bei 2,5% Zinsen bereits 500 Euro zusammen. Schuhe für Braut und Bräutigam sind damit schon bezahlt.”
“Häufig unterstützen die Familie und auch entfernte Verwandte dabei, dass genug Geld zusammenkommt, um den Wunsch nach einer großen Feier möglich zu machen”, ergänzt die Hochzeitsplanerin Sarah Linow. Knapp 30% der Kosten werden so nach Angaben der Befragten durchschnittlich gedeckt.
Jedes zweite Hochzeitspaar verschuldet sich für die Hochzeit
Fast die Hälfte der Befragten (48%) gibt an, Schulden für die Hochzeit aufgenommen zu haben. Männer (58%) verschulden sich dabei deutlich häufiger als Frauen (36%). Als Grund geben 17% aller Befragten an, dass die Schulden nur für die Überbrückung bis zum Erhalt der Geldgeschenke dienen. Männer nehmen dabei doppelt so häufig einen Dispositionskredit in Anspruch und leihen sich ebenfalls doppelt so häufig Geld bei Freunden und Verwandten.
“Grundsätzlich ist von Konsumschulden – auch für die Hochzeit – dringend abzuraten. Wer rechtzeitig Ersparnisse aufbaut, kann sich Zinsen zum Verbündeten machen. Wer Schulden aufnimmt, zahlt drauf. Für unvorhergesehene Kosten ist der Dispositionskredit die falsche Wahl. Hier wäre eine Ratenzahlung oder die Aufnahme eines Konsumentenkredits meist die bessere Lösung”, empfiehlt Katharina Lüth.
Wie viel Geld schenken die Gäste – was ist angemessen?
Die Hälfte der Hochzeitspaare bittet in der Einladung oder an anderer Stelle um Geldgeschenke, 85% der Gäste schenken Geld – durchschnittlich knapp 140 Euro je Gast. Auch hier gibt es bei den Geschlechtern deutliche Unterschiede: Während Frauen durchschnittlich 118 Euro schenken, sind es bei den Männern 151 Euro. Für angemessen werden im Durchschnitt 117 Euro angegeben – hier sind sich Frauen und Männer einig.
Am großzügigsten zeigen sich Gäste, die 60 Jahre oder älter sind: Ein Viertel unter ihnen schenkt mehr als 300 Euro. Eine Mehrzahl der Befragten (62%) macht die Höhe des Geldgeschenkes vom Verwandtschaftsgrad und der Enge des Freundschaftsverhältnisses abhängig, 22% vom eigenen Gehalt und den persönlichen Vermögensverhältnissen, 14% orientieren sich an der Größe der Feier und dem geschätzten Aufwand auf Seiten des Hochzeitspaares und 2% berücksichtigen die Kosten, die insgesamt für die Hochzeit anfallen. Über 40% der Befragten stimmen der Aussage zu, dass die Erwartungshaltung an sie als Gast sowie die damit verbundenen Kosten mittlerweile zu hoch sind.
Heiraten ist meist teurer als geplant
“Nicht nur die Kosten, sondern auch die Erwartungen sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen”, weiß Sarah Linow nach mehr als 250 organisierten Hochzeiten. “Neben einem DJ wird immer häufiger auch Live Musik angefragt. Videoaufnahmen, je nach Location auch mit einer Drohne, spielen eine immer größere Rolle, um die schönsten Momente für die Ewigkeit festzuhalten. Hochzeiten, die vor Corona noch für 20.000 Euro realisierbar waren, kosten 2025 eher 30.000 Euro. Paare mit begrenztem Budget entscheiden sich daher immer häufiger für besonders exklusive Feiern im kleineren Kreis.”
Das zeigt auch die Studie: Auf die Frage, an welcher Stelle Hochzeitspaare am ehesten sparen, um ihr Budget einzuhalten, ist die Anzahl der Gäste mit 34% die häufigste Antwort. “Für eine Feier im großen Kreis mit 120 bis 150 Gästen sind 50.000 Euro ansonsten eher die Regel als die Ausnahme. Nach oben hin sind keine Grenzen gesetzt.”
Über Raisin
Raisin ist eine Plattform für Spar- und Anlageprodukte. Das 2012 gegründete Fintech verbindet Verbraucherinnen und Verbraucher mit Banken in der EU, dem Vereinigten Königreich und den USA. Dadurch erhalten sie bessere Zinsen und Banken eine sichere und günstige Refinanzierung. Raisin beschäftigt derzeit weltweit mehr als 700 Mitarbeitende aus über 65 Ländern und verwaltet über 70 Milliarden Euro von über einer Million Kundinnen und Kunden.
Foto: Martin Kleinheinz auf Pixabay
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