04.02.2025
Laramz x Perlensau - Artificial R(a)everie
KI trifft Avantgarde - Modenschau mit Speed und wenig Licht

Unter dem Motto Laramz x Perlensau - Artificial R(a)everie: KI trifft Avantgarde präsentierte die junge Modemarke Laramz im Rahmen der Berliner Fashion Week am Abend des 3. Februars 2025 ihre Kollektion in der Pandora Art Gallery, einem spannenden und finsteren Hotspot der Berliner Underground-Szene. Das war gut und unglücklich zugleich.
Gezeigt werden sollte eine Kollektion, die Mode, Technologie und Kunst verschmelzen ließ. In Zusammenarbeit mit der Accessoire-Marke Perlensau plante Laramz eine düstere, futuristische Vision, in der Künstliche Intelligenz (KI) nicht nur Inspirationsquelle war. Leider konnten wir im Dunkel der Show davon so gut wie nichts erkennen. Sowohl die Location als auch die Designs waren schwarz. Schwarz auf schwarz - da sieht Frau leider nicht viel. Unser Fotograf hat natürlich alles gegeben und mit Photoshop noch einiges aus den dunklen Bildern herausgeholt.
Die Show in der Pandora Art Gallery zeigte Unisex-Designs mit verzerrten Proportionen, XXL-Kapuzen und futuristischem Make-up ließen Mode mit digitaler Ästhetik verschmelzen. Schwarz, Rot und Silber dominierten die Kollektion, während pulsierende Beats den Raum in eine dystopische Atmosphäre tauchten. Die Models trugen Schuhe des Berliner Labels Trippen, die mit ihren avantgardistischen Designs das Konzept der Show perfekt abrundeten.
Leider sah die Betrachterin von all dem nicht viel - wie gesagt, das Licht war auf dem Catwalk sehr begrenzt bis gar nicht vorhanden und erst am Ende des Tunnels ... äh .. Ganges gab es ausreichend Beleuchtung. Außerdem rannten die Models so schnell wie möglich - die Mode und eventuelle spannende Details waren so kaum vernünftig erkennbar. Die Umstände waren also meiner Meinung nach eher unglücklich und ungeeignet, um ein neues Label bekannt zu machen und die Mode sowie das Thema zu transportieren. Welches Thema? Dieses Thema:
Mensch vs. Maschine – Mode als Experiment
"Das zentrale Thema der Kollektion war die Ironie der KI-gestützten Kreativität. Während Algorithmen perfekte, makellose Bilder generieren, entschied sich Laramz bewusst für das Unperfekte, Verzerrte und Menschliche: Gesichter mit surrealen Proportionen, Extensions, überdimensionierte Hände mit sechs Fingern die die glitches in der Matrix repräsentieren und eine Ästhetik, die zwischen Realität und digitaler Simulation oszillierte. Mit dieser Inszenierung stellte Laramz eine zentrale Frage: Wo endet die Menschlichkeit – und wo beginnt die Maschine?" so das Label.
Ein Experiment - ja. Gelungen - ich weiß nicht. Die Show vergab die Chance, die Designs und die Botschaft ausreichend wahrzunehmen. Sie war cool, edgy und schnell. Das ist aber leider nicht hilfreich, wenn frau mit ihren Designs in Erinnerung bleiben will und /oder ein neues Label etablieren möchte. Ich glaube, hier wurde eine Chance vergeben, das Thema intensiver und verständlicher an die Frau/an den Mann zu bringen. Aber die Ansätze sind natürlich spannend.
Ãœber Laramz & Perlensau
Laramz wurde 2024 von Lara Augstein (Abschlussjahrgang 2018 der HTW Berlin im Bereich Fashion Design) mit der Vision gegründet, Mode als künstlerische Provokation zu nutzen. Die Marke steht für Nachhaltigkeit, zeitlose Eleganz und die Auflösung traditioneller Geschlechterrollen. Schwarz dient als Leinwand für unkonventionelle, avantgardistische Designs.
Perlensau ist bekannt für außergewöhnliche Schmuckkreationen, die sich bewusst von klassischen Konventionen lösen. Sie stattete die Models hierbei mit Caps, Chokern und Taschen aus. Dabei stachen besonders die Lasercut pieces hervor. Ihre futuristischen Designs passten wunderbar zur Kollektion von Laramz. Die Kombination aus diesen beiden Marken führte zu einer einzigartigen Fusion aus Mode, Kunst und Technologie.
Text/Fotos: Günther Dorn / geniesserinnen.de
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