Tragischerweise verstarb Marilyn Monroe in jenem Jahr, in welchem der Bikini durch Ursula Andress‘ Auftritt im Bondstreifen „007 jagt Dr. No“ (1962) erstmals für eine breitere Masse attraktiv wurde. Dennoch gilt Monroe aufgrund ihres modischen Selbstbewusstseins und ihres Muts zur Progressivität als unbestrittene Wegbereiterin jenes Stückchen Stoffs, das noch heute viele Bade- und Schwimmbegeisterte treu durch den Sommer begleitet.
Marilyns originaler Badeanzug im BikiniARTmuseum
Die umfassende Bademodensammlung des BikiniARTmuseums birgt auch ein von Marilyn Monroe getragenes Exponat: Es handelt sich um einen schwarzen Einteiler, besetzt mit Spitze und Samt, den Monroe im Rahmen eines Werbeshootings für den Film „Love Nest“ (1951) getragen hat und der Details über die reale Statur der Schauspielikone verrät: Entgegen der gängigen Annahme, Monroe wäre ein kurviges Plus-Size-Model gewesen, passte der Badeanzug keiner Schaufensterpuppe mit Größe 34, denn mit einem Taillenumfang von nur 56 cm war die Filmlegende überaus schlank.
Zu dieser Erkenntnis gelangte jüngst auch Kim Kardashian, die für ihren umstrittenen „Met Gala“-Auftritt im Mai diesen Jahres 7 kg an Gewicht verloren hatte, um in Monroes Original-Kleid zu passen. Die folgenden medialen Diskussionen um Kardashians geschichtsträchtige Kleiderwahl führten vor Augen, wie tief Marilyn Monroe als archetypische Hollywoodikone im kollektiven Gedächtnis verankert ist: Dass die Vorreiterin der sexuellen Revolution das ästhetische Potenzial des Bikinis lange Zeit vor dessen Durchbruch erkannte, soll auch am 76. Geburtstag des skandalösen Stückchen Stoffs gewürdigt werden.