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16.05.2024

Modigliani. Moderne Blicke

27. April bis 18. August 2024 Ausstellung im Museum Barberini, Potsdam

Mandelförmige, blicklose Augen haben Modiglianis Stil unverkennbar gemacht. Mit ihrer stoischen Noblesse sind seine Portraits und Akte Ikonen der Moderne. Wie Frida Kahlo und Pablo Picasso provoziert Amedeo Modigliani Abwehr und Bewunderung. Sein früher Tod förderte die Legendenbildung. Nur wenige seiner Werke befinden sich in deutschen Sammlungen, Modigliani. Moderne Blicke ist die erste Ausstellung in Deutschland seit fünfzehn Jahren. Sie revidiert das Image von Modigliani, indem sie ihn als Künstler zeigt, der seinen Blick auf die emanzipierte Frau richtet.

Die Ausstellung versammelt 56 Portraits und Akte Modiglianis im Dialog mit 33 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen von Künstlerinnen und Künstlern wie Gustav Klimt, Jeanne Mammen, Pablo Picasso, Natalja Gontscharowa, Egon Schiele und Paula Modersohn-Becker. Die internationalen Leihgaben stammen unter anderem aus der Albertina, Wien, dem Centre Pompidou, Paris, dem Musée de l’Orangerie, Paris, der Nahmad Collection, der Phillips Collection, Washington, D.C., der Pinacoteca Agnelli, Turin, der Tate, London, dem Courtauld Institute of Art, London, und dem Metropolitan Museum of Art, New York.

Unser Titelfoto zeigt von Amedeo Modigliani das Mädchen mit einer gestreiften Bluse aus dem Jahre 1917, Öl auf Leinwand, in einem Format von 92 x 60 cm aus der Nahmad Collection (Foto: bereitgestellt vom Museum Barberini, Christie's Images / Bridgeman Images).

Modigliani als Chronist der femme moderne Lange Zeit wurden Modiglianis Darstellungen von Frauen als Ausdruck des männlichen Voyeurismus betrachtet. Moderne Blicke bewertet das Frauenbild des Malers neu und zeigt ihn als Chronisten eines erstarkenden weiblichen Selbstbewusstseins in den Jahren vor und während des Ersten Weltkriegs. Modigliani portraitierte emanzipierte Frauen mit Kurzhaarfrisur und Männerkleidung – darunter Künstlerinnen, Schriftstellerinnen, Modeschöpferinnen –, bevor die Maler der Neuen Sachlichkeit in den 1920er Jahren den neuen Frauentypus der femme garçonne ins Bild setzten. Auch Modiglianis Akte sind vor dem Hintergrund neu zu bewerten. Mehr als die Nacktheit provozierte die ungewohnte Unabhängigkeit, die sich in den schlanken Körpern der Portraitierten und in der Souveränität ihres Ausdrucks äußerte.

Erstmals distanziert sich eine Ausstellung von dem Image Modiglianis als dem Alkohol zugneigten Frauenheld. Wir waren erstaunt, wie wenig dieses in den 1950er Jahren etablierte Klischee in der Forschung zu seinem Werk hinterfragt wurde,“ erklärt Christiane Lange, Direktorin der Staatsgalerie Stuttgart und Kuratorin der Ausstellung.

Am Museum Barberini werfen wir bei jeder Ausstellung einen neuen Blick auf vermeintlich bekannte Themen und Künstlerinnen oder Künstler. Mit Moderne Blicke zeigen wir, dass der Maler seine Modelle nicht zu Objekten degradierte, sondern im Gegenteil in einem von Gleichberechtigung geprägten Verhältnis zu ihnen stand,“ ergänzt Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini und Kuratorin der Ausstellung.

Modigliani wuchs in einem jüdisch liberalen, französisch-italienisches Elternhaus auf. Nach seinem Kunststudium in Venedig und Florenz ging er 1906 nach Paris. Im avantgardistischen Umfeld von Montmartre und Montparnasse portraitierte er Galeristen, Freundinnen und Künstlerkollegen wie Pablo Picasso, Chaïm Soutine und Diego Rivera. Mit Aktgemälden löste er bei seiner ersten Einzelausstellung in den Räumen der Galeristin Berthe Weill 1917 einen Skandal aus.

Modiglianis Werke gehören zu prominenten Herzstücken von Museen und Sammlungen. Es freut uns, dass es dank des Vertrauens und der Großzügigkeit der leihgebenden Institutionen und Sammler gelungen ist, eine so große Zahl an Schlüsselwerken des Künstlers in Potsdam präsentieren zu können,“ erklärt Ortrud Westheider.
Erstmals im europäischen Kontext Nach der letzten Modigliani-Schau in der Bonner Kunsthalle im Jahr 2009 ist Moderne Blicke die erste Ausstellung, die dem Künstler seit 15 Jahren in Deutschland gewidmet wird. Konzipiert mit der Staatsgalerie Stuttgart, wo sie im vergangenen Winter zu sehen war, versammelt die Schau 56 Werke, die Modigliani zwischen 1907 und 1919 in Paris schuf.

Die Ausstellung zeigt die künstlerische Entwicklung des Malers: Bildnisse seines avantgardistischen Freundeskreises, dynamische Zeichnungen von Tänzerinnen, frühe Aktzeichnungen fernab traditioneller Körperbilder, Portraits von femmes garçonnes, monumentale Aktgemälde in ungewohnter Nahsicht, androgyn wirkende Portraits mit überlangem Hals.

Erstmals weitet eine Modigliani-Ausstellung den Blick über Paris hinaus und betrachtet sein Schaffen im Kontext der Kunstentwicklung in Europa. Im unmittelbaren Vergleich mit Modiglianis Werken zeigen 33 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen von Paula Modersohn-Becker, Egon Schiele, Gustav Klimt, Wilhelm Lehmbruck und Ernst Ludwig Kirchner, wie eine junge Künstlergeneration europaweit das Bild des Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts neu formulierte.

 

Provenienzforschung für das Ausstellungsprojekt

Im Zusammenhang mit Ausstellungen über Amedeo Modigliani kam es immer wieder zur Aufdeckung von Fälschungen von Werken des Künstlers. Moderne Blicke zeigt ausschließlich Gemälde, die in dem unumstrittenen, 1971 von Ambrogio Ceroni erstellten Catalogue Raisonné verzeichnet sind. Grundlage für die Auswahl der Papierarbeiten war das Verzeichnis von Osvaldo Patani. Da beide Verzeichnisse Lücken aufweisen, wurden bei allen Exponaten die Provenienzen recherchiert und neue Erkenntnisse gewonnen, die im begleitenden Katalog dokumentiert sind.

 

48 Leihgeber aus zwölf Ländern

Die Leihgaben stammen unter anderem aus der Albertina, Wien, dem Centre Pompidou, Paris, dem Courtauld Institute of Art, London, dem Musée de l’Orangerie, Paris, der Phillips Collection, Washington, D.C., der Pinacoteca Agnelli, Turin, der Pinacoteca di Brera, Mailand, dem Metropolitan Museum of Art, New York, und der Tate, London.

Zur Ausstellung erscheint ein 256-seitiger Katalog im Prestel Verlag mit Beiträgen von Flavio Fergonzi, Cécile Girardeau, Carolin Heinemann, Peter Kropmanns, Nathalie Lachmann, Christiane Lange, Victoria Noel-Johnson, Beate Söntgen, Jens-Henning Ullner und Ortrud Westheider. Die Ausstellung des Museums Barberini, Potsdam, und der Staatsgalerie Stuttgart, steht unter der Schirmherrschaft der italienischen Botschaft in Deutschland.

 

Modigliani. Moderne Blicke Gliederung der Ausstellung - Daten und Fakten

  • Laufzeit:
    27. April – 18. August 2024
  • Adresse:
    Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstraße 5–6, 14467 Potsdam
  • Öffnungszeiten:
    Mo, Mi–So 10–19 Uhr
    Für Kindergärten und Schulen nach Anmeldung
    Mo–Fr (außer Di) ab 9 Uhr
  • Eintritt und Tickets:
    Mo, Mi–Fr € 16 / € 10, Sa/So/Feiertage € 18 / € 10
    Freier Eintritt unter 18 Jahren und für Schüler
  • Ausgestellte Werke:
    89 Werke - 44 Gemälde, 42 Grafiken, 3 Skulpturen
  • Künstler:
    15 Künstlerinnen und Künstler:
    Amedeo Modigliani (1884–1929)
    Émilie Charmy (1878–1974)
    Natalja Gontscharowa (1881–1962)
    Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938)
    Gustav Klimt (1862–1918)
    Wilhelm Lehmbruck (1881–1919)
    August Macke (1887–1914)
    Jeanne Mammen (1890–1976)
    Henri Matisse (1884–1929)
    Paula Modersohn-Becker (1876–1907)
    Pablo Picasso (1881–1973)
    August Rodin (1840–1917)
    Egon Schiele (1890–1918)
    Henri de Toulouse-Lautrec (1864–1901)
    Ossip Zadkine (1888–1967)
  • Leihgeber:
    48 leihgebende Institutionen aus 12 Ländern, darunter:
    Albertina, Wien
    Belvedere, Wien
    Centre Pompidou, Paris
    Denver Art Museum
    Finnish National Gallery/Ateneum Art Museum, Helsinki
    Koninklijk museum voor Schone Kunsten Antwerpen
    Kunstmuseum Basel
    Kunstmuseum Bern
    Musée de l’Orangerie, Paris
    Musée Rodin, Paris
    Ohara Museum of Art, Kurashiki, Okayama
    Pinacoteca di Brera, Mailand
    Stadtmuseum Berlin
    Staatsgalerie Stuttgart
    Sprengel Museum, Hannover
    Tate, London
    The Courtauld, London
    The Metropolitan Museum of Art, New York

 

Ihr lieben Geniesserinnen, wir haben uns die Ausstellung in Potsdam für Euch angeschaut und können nur einen Tip geben: Unbedingt anschauen!

 

Foto: Foto: Christie's Images / Bridgeman Images



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